DS meets Tesla

 

Ich wäre wohl nicht auf die Idee gekommen, diese beiden Autos miteinander zu vergleichen. Aber seitdem ich beruflich neue Wege gehe, hat sich eben ein Tesla als Firmenwagen in meinem Fuhrpark eingefunden. Genauer gesagt ein Tesla Model 3 Standard Range Plus (MY21), wie er sich nennt. Beeindruckend sind tatsächlich die Leistungswerte des „Kleinsten“. 225 kW/306 PS, 420 Nm Drehmoment (ab sofort!), 0-100 km/h in 5,6 Sekunden, Vmax. 225 km/h. Und auch bei den Testberichten ist der Verbrauch wirklich viel niedriger als bei vergleichbaren Modellen.

 

Dagegen die DS mit 4 Zylindern, knapp 1972 ccm Hubraum, Vergaser und 98 PS (kW gab es als offizielle Angabe noch nicht, es entspricht 72 kW!), Drehmoment 15,1/ 3.500 mkg/Umin, das entspricht 148 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 160 km/h angegeben.

 

 

Auf der anderen Seite steht natürlich die Kritik an der sehr reduzierten Bedienungslogik – im Grunde läuft alles über den großen Touchscreen in der Mitte. Auch die Verarbeitung ist in vielen Punkten nicht auf dem Niveau deutscher Premiumhersteller. Allerdings kostet das Auto (wie hier mit den 19“ Rädern nur knapp 44.000 EUR. Das ist schon auch eine Ansage; dann abzüglich der Zuschüsse landen wir hier bei rd. 35.000,- EUR.
Um hier nun nicht in einen Testbericht zu verfallen, kurz gesagt: Meiner ist offensichtlich sehr gut verarbeitet, nichts klappert oder ist schief, die Windgeräusche sind gering, der Umstieg für mich als alter Autonarr war sehr kurz. Wie immer ist alles eine Sache der Betrachtung. Hier ohne weitere Wertung.

 

 

Nun zum eigentlichen Thema, dem Vergleich zu meiner DS. Zunächst muss man sagen, dass beide Autos ihrer Zeit voraus waren. Bei der DS vor allem die Form, aber auch die Hydropneumatik.  Beim Tesla ist die Form wohl eher nicht die innovativste, Schräghecklimousine ohne Heckklappe, ohne gewohntes Autogesicht aufgrund des fehlenden Kühlergrills, ein Heck, dass ein wenig an Lexus oder auch ein bisschen an Jaguar erinnert. Aber dafür ist die Technologie von Tesla Maßstab gebend für die E-Mobilität. Der oder auch die Motoren arbeiten sehr effizient, das Batteriepack ist deutlich leichter als bei den Wettbewerbern und damit wiederum effizienzsteigernd.

 

 

Wenn man dann die zwei Fahrzeuge im Profil sieht, gibt es ebenfalls Ähnlichkeiten, die natürlich aus der Form mit 4 Türen und einem abfallenden Heck herrühren. Nun zu den Details: Die Türen – allesamt Rahmenlos wie bei einem Coupé (dieses Thema bekommt demnächst noch einmal einen eigenen Beitrag). Klar, dass die Technik in den letzten Jahrzehnten einiges dazu beigetragen hat, dass sich die Scheiben heute in eine Dichtung schieben, die ihrem Namen auch alle Ehre macht. Bei der DS rauscht es ab 100 km/h doch schon recht laut und wenn die Türen ganz sauber eingestellt ist, dann kann auch mal ein Tröpfchen Wasser den Weg in den Innenraum finden. Wir dürfen nicht vergessen, hier liegen über 50 Jahre dazwischen.

 

 

Dann müssen wir uns dem Heck nähern – insbesondere dem Kofferraumdeckel. Schaut euch bitte einmal diese Parallelen an. Ich war doch auch etwas überrascht. Vielleicht wurde ja auch der eine oder andere Designer von der alten Französin inspiriert. Wer weiß!

 

 

Der Rest ist vielleicht zufällig, wenn man beide so direkt nebeneinander betrachtet. Die Scheinwerfer vorne, in die Kotflügel gezogen, die Blinker darunter angeordnet. Oder am Heck, die Reflektoren außerhalb der eigentlichen Rückleuchten.

 

Im Innenraum gibt es noch etwas. Der Schalthebel sitzt bei beiden Autos an der Lenksäule. OK, beim Tesla ist das dann auch noch der Tempomat und der Autopilot. In der DS bin ich der „Autopilot“.

 

Der Rest ist zufällig, offenes Faltdach (nachträglich verbaut) im Oldie und ein abgetöntes Glasdach im Neuen. Die schwarzen Ledersitze sind auch zufällig, von der weiteren Bedienung einmal abgesehen.

 

Wie findet ihr diesen Vergleich? Ich freue mich auf eure Statements.


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Kommentare: 1
  • #1

    MarcGross (Freitag, 14 Mai 2021 23:07)

    So krass! Fahre selbst auch Tesla MX100D und eine DS21 aus 1969. Toller Artikel!